Dies und das

Ich habe lange überlegt, ob ich auf meiner Homepage Geschichten und Gedanken zum täglichen Leben als Züchter und Hundemensch aufschreiben sollte oder nicht. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, meine Gedanken nun doch aufzuschreiben. 

Man erlebt immer wieder Dinge, die einen zum Schmunzeln bringen, traurig machen oder einfach nur fassungslos da sitzen lassen. 

 

Jeder Mensch ist ein Individuum und jeder Hund auch. Wir formen unsere Kinder und Hunde sowie das Leben auch uns alle formt. Ein Lebensmotto von mir ist, den Menschen und das Tier so zu verbrauchen, wie sie sind.  

Der zukünftige Welpenbesitzer

 

Jedes Mal, wenn wir einen weiteren Wurf planen, graut es mir schon, vor der Zeit, wenn es wieder los geht, nach passenden Welpenbesitzern zu suchen.

 

Warum? Hunderttausende Anfragen... meistens noch nicht einmal ein Hallo oder Liebe Grüße... oft fehlt der Name.. und wenn dies nicht fehlt, dann fehlt alles andere. Wir als Züchter möchten unsere Welpen in gute, liebevolle Hände geben. Da ist es doch verständlich, dass wir auch etwas über die aktuelle Lebenssituation wissen möchten. Wenn man dann nicht sofort zurückschreibt, erhält man auch keine Antworten mehr. Oder bei einer Absage wird man persönlich angegriffen, manchmal sogar beleidigt und auch schon erlebt, tagelang mit Nachrichten bombardiert. 

 

Allerdings das Übelste ist immer noch sich auf Wartelisten von diversen Züchtern setzen zu lassen. Der jeweilige Züchter nimmt nur eine bestimmte Anzahl an Anfragen an, weil man sonst die Übersicht verliert und es auch keinen Sinn macht, 20 Zusagen zu treffen, da ja eh nur maximal 10 Welpen auf die Welt kommen. Schreibt man dann diese netten Menschen an, melden die sich nicht mehr oder benötigen Tage, um einem Mitzuteilen, dass sie sich anderweitig umgeschaut haben. 

 

Aber noch besser, sind die Interessenten, die einen schon besucht haben, eine Zusage getroffen haben und ca. 2-3 Wochen vor der Abgabe plötzlich abspringen, aus irgendwelchen Gründen.

 

Wir Züchter sind auch nur Menschen und haben ein Privatleben. Auch wir müssen arbeiten, erkranken, haben Todesfälle in den Familien, finanzielle Engpässe, haben einen Haushalt, Tiere, die Zeit benötigen oder einfach nur mal Sorgen. Wir sind nicht nur von morgens bis abends das gesamte Jahr über Züchter sondern wir sind hauptsächlich Privatleute mit einem Hobby. Da sind andere Dinge im Leben oftmals wichtiger und gehen vor. Wir haben nicht immer die Zeit sofort zu antworten oder zurückzuschreiben. Aber wir nehmen uns die Zeit, wenn sie benötigt wird.  

 

Also sagt rechtzeitig Bescheid, wenn ihr anderweitig fündig geworden seid. Lasst euch nicht auf zig Wartelisten setzen, ihr könnt nur einen Welpen aufnehmen. Regelt alles nötige vor dem Entschluss euch einen Welpen anzuschaffen. Und lasst die Hater-Mentalität nicht am Züchter aus. Der Züchter hat seine Gründe, weshalb ihr nicht in die Auswahl kommt!

Corona und der Welpenwahnsinn

 

Tja in Zeiten von Corona stellen viele Menschen fest, dass es durch die Ausgangssperre doch ziemlich einsam zu Hause ist. Heutzutage gibt es sehr viele Singlehaushalte. Die Menschen heiraten nicht mehr so früh, Gedanken an die Kinderplanung beginnt erst mit Anfang 30 und der Trend, dass Paare ihre eigenen Wohnungen behalten, steigt immer weiter. Dadurch sitzen viele Menschen in Zeiten von Corona alleine zu Hause, sind isoliert von der Außenwelt und fühlen sich alleingelassen. Die sozialen Kontakte fehlen. Es wird im Homeoffice gearbeitet.

Plötzlich entsteht der Wunsch nach einem Sozialpartner. Ein Haustier muss her. Hierfür eignet sich am Besten ein Hund. Mit dem kann ich in der Wohnung spielen, draußen spazieren gehen und beim Spaziergang kommt man schnell in Kontakt zu anderen Menschen. 

Tierheime, Züchter, Vermehrer und Händler werden angerufen oder angeschrieben. Ein Welpe muss her. Ich bin ja zuhause. Arbeite im Homeoffice. Habe also genügend Zeit für ein Tier. Für Vermehrer und Händler ist dies das Geschäft des Jahrhunderts. Mischlinge und Rassehunde ohne Papiere werden für Summen angeboten, die schier unglaublich sind. Und die Leute bezahlen diese Preise, weil unbedingt ein Welpe ins Haus muss.

 

Doch was passiert, wenn Corona wieder vorbei ist und der normale Alltag einkehrt. Ich kann plötzlich nicht mehr im Homeoffice arbeiten, muss wieder ins Büro. Wo bleibt der Hund? Mit kann er nicht.... und dann? Ach dann wird sich schon was finden...

 

oder auch nicht! Bitte überlegt ganz genau, ob ihr euch einen Hund anschaffen wollt. Dieses Tier ist genauso ein Lebewesen wie wir mit Gefühlen. Er hat sich nicht ausgesucht bei euch zu wohnen. Ihr habt ihn ausgesucht. In dem Moment, wo dieses kleine Lebewesen bei euch einzieht, habt ihr die Verantwortung für das Tier für die nächsten 10-15 Jahre auf euch genommen. Ihr habt dafür Sorge zu tragen, dass immer ausreichend Futter und Zeit für das Tier da ist....und das für sein ganzes Leben!!!

 Oh Gott, ein Aussie, der macht aber viel Arbeit...

 

Wer kennt diesen Satz als Aussiebesitzer nicht. Man trifft andere Hundebesitzer und wird nach der Rasse gefragt. Man beantwortet diese Frage und schon kommt vom Gegenüber: Der macht aber viel Arbeit! 

 

Ich habe mich oft gefragt, wie die Leute auf diesen Unsinn kommen. Egal welche Rasse ich habe, ich muss mich um meinen Vierbeiner kümmern. Ob das nun ein Aussie oder eine andere Rasse, jeder Hund macht Arbeit und benötigt Zeit, die ich für ihn täglich aufbringen muss. 

 

Die größten Irrtümer schwirren in den Köpfen der anderen Hundebesitzer, wenn es um den Aussie geht..... der braucht mindestens 6 Stunden Auslauf am Tag... den muss ich den ganzen Tag beschäftigen...… mit dem muss ich Hundesport machen..... und so weiter und so weiter

 

Sicherlich ist der Aussie eine anspruchsvolle Rasse und gehört nicht in jedermann Hände, aber das hat ja nichts damit zu tun, dass sich mein tägliches Leben nur um den Hund dreht und ich den ganzen Tag den Hund bespaßen muss. Sondern das Komplettpaket muss stimmen. Ist der Hund zufrieden und ausgeglichen, erfreut er jedes Herrchen und Frauchen. Da ist es egal, welcher Hunderasse der Vierbeiner angehört. 

 

Zum Zusammenleben mit einem Vierbeiner gehört immer eine konsequente Erziehung! Wie bei Kindern auch, muss ich mich da als Elternteil bzw. Hundebesitzer an Regeln halten und auch dies bei der Erziehung berücksichtigen. Das einzige, was ich bei einem Aussie nicht vergessen darf, ist: er lernt Dinge, die er nicht machen soll ebenso schnell wie neue Kommandos.  Gerade in der Junghundphase muss ich mich darauf einstellen, dass der Aussie im Blödsinn machen sehr erfinderisch ist. Es liegt an mir, die Gefahren aus dem Weg zu räumen oder nicht zugänglich zu machen. Nötigenfalls muss der Hund eben lernen, dass es auch eine Box gibt, die als Ruheplatz akzeptiert werden muss. Wenn der Hund ein Verhalten zeigt, welches ich nicht möchte, muss ich rechtzeitig anfangen, dieses Fehlverhalten zu korrigieren und wenn nötig, die Arbeit auf mich nehmen und täglich trainieren. Dies muss ich aber bei allen Hunderassen, nicht nur beim Aussie. Der Hund spiegelt das wieder, was ich aus ihm mache....

 

Für mich ist der Aussie die tollste Hunderasse der Welt. Im Haus ruhig und kuschelbedürftig. Draußen aufmerksam mit Wach- und Schutztrieb. Bei Aktion immer motiviert und lernbegierig. Für jeden Schabernack und Spaß zu haben. Für diverse Sportarten geeignet und immer schön anzusehen. Ich erfreue mich täglich an meinen bunten Clowns, genieße das Rudelleben (auch wenn es manchmal anstrengend ist,  4 verrückte Hühner wieder an die Regeln zu erinnern).  Jedes Rudelmitglied ist einzigartig und zeigt mir durch Treue und Anhänglichkeit, wie wichtig auch ich in ihrem Leben bin und dass sie gerne ihr Leben mit mir bzw. unserer Familie verbringen. 

 

Ich kann nur einen Rat geben, hört nicht auf die bösen Zungen, die dieser Rasse etwas anhängen wollen. Überzeugt euch selbst, erlebt diese Rasse und unterhaltet euch mit Aussiebesitzern. Das sind die richtigen Ansprechpartner, denn diese Menschen teilen ihr Leben mit einem, meistens mehreren Aussies...

Vermehrer - Züchter ….alles das Gleiche

 

Eben nicht... 

 

Ein Züchter ist Mitglied eines seriösen Hundezuchtvereins und muss sich an die strengen Zuchtvorschriften und Regeln des Vereins und des Dachverbandes halten. Tut er dies nicht, verliert er seine Vereinszugehörigkeit, seine Zuchterlaubnis und muss die jeweilige Vereinsstrafe zahlen.

 

Sein Zuhause muss ausreichend Fläche für die Aufzucht bieten, die nach dem Tierschutzgesetz vorgeschrieben ist. Dies wird regelmäßig von Zuchtwarten kontrolliert und muss bei Aufforderung auch dementsprechend angepasst oder verändert werden. Durch die Vorgabe des Dachverbandes darf ein Züchter nicht mehr als 4 Würfe im Jahr haben, egal welche Rasse, alle Würfe werden addiert. Ab wann, wie oft, welcher Abstand zwischen den Würfen sein muss und wie lange ein Hund als Zuchthund genutzt werden darf, ist ebenfalls vorgeschrieben, um den Missbrauch am einzelnen Tier zu verhindern!

 

Um die Rasse zu erhalten, dürfen nur Hunde, die dem vorgeschriebenen Standard entsprechen als Zuchthunde eingesetzt werden. Dies wird vorher von Richtern auf Ausstellungen und auf der Körung überprüft. Hunde, die nicht dem Standard entsprechen oder Fehler aufweisen, dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden. Zuchtziel der einzelnen Züchter ist es die Rasse zu erhalten und wenn möglich zu verbessern. Das heißt nicht, auf Teufel komm raus, irgendwelche Verpaarungen vorzunehmen sondern gezielte Auswahl der Zuchteltern, um die Rasse und die Gesundheit zu erhalten oder zu sogar verbessern. Aufgrund der vorangegangenen Inzuchtsverpaarungen kamen leider immer mehr Krankheiten in den jeweiligen Rassen zum Vorschein. Diese gilt es wieder zu eliminieren 

 

Ein Vermehrer ist meistens nicht Mitglied in einem seriösen Verein. Die Zuchthunde und sein Zuhause werden weder kontrolliert noch überprüft. Er kann, wenn er will, im Hinterhof oder in einer 50 qm großen Wohnung seinen Wurf großziehen. Das Tierschutzgesetz wird hierbei außer acht gelassen. Gesundheitsuntersuchungen der Eltern werden nicht durchgeführt. Zuchthündinnen werden bei der ersten Läufigkeit gedeckt, sind meistens noch gar nicht ausgewachsen oder reif für einen Wurf und werden bei der nächsten Gelegenheit wieder gedeckt. Teilweise bis ins hohe Alter hinaus. Welche Kosten haben diese Leute? Fast keine. Außer die Aufzuchtskosten der Welpen. 

 

Einen Wurf großzuziehen, bedeutet für die jeweilige Hündin eine enorme körperliche Anstrengung. Egal wie groß der Wurf war. Ob nun wie bei uns erst 8 und dann nur 5, meine Hündin benötigte die gleiche Regenerationszeit nach dem Auszug der Welpen. Bis die Hündin wieder in voller Pracht vor einem steht, gehen ca. 6 Monate und mehr ins Land. 

 

Aber woran erkenne ich einen Vermehrer oder gewissenhaften Züchter? 

 

Ein gewissenhafter Züchter hat eine seriöse Homepage, mit sämtlichen Daten seiner eigenen Hunde und Nachzuchten sowie seiner Vereinszugehörigkeit. je mehr Informationen ein Züchter von sich und seiner Zucht offenlegt, umso weniger hat er zu verbergen.

 

Steht keine Vereinszugehörigkeit auf der Homepage, kann man davon ausgehen, es gibt keine. Sind die Geburtstage der eigenen Hunde nicht aufgeführt, ist der jeweilige Hund entweder schon frühzeitig in die Zucht gegangen oder wird immer noch im hohen Alter für die Zucht verwendet.

Fehlen die Nachzuchten auf der Homepage, soll verhindert werden, dass der zukünftige Welpenkäufer über die Häufigkeit der Verwendung der einzelnen Zuchttiere informiert ist. 

 

Auf der Homepage des jeweiligen Vereins ist der Züchter aufgelistet und seine Kontaktdaten aufgeführt. Fehlt der Züchter, kann man davon ausgehen, das der Züchter gar nicht Mitglied des Vereins ist. 

 

Ob der jeweilige Verein einen seriösen Eindruck macht, erkenne ich ebenfalls auf der Homepage. Je mehr der Verein an Informationen preisgibt, umso seriöser ist er.

Besteht die Möglichkeit die Zuchtverordnungen anzusehen? Wenn ja, mache ich mir die Mühe und lese diese durch. Anhand der Vorschriften für die Zuchthunde, kann ich erkennen, wie oft und ab wann die Zuchthündinnen zur Zucht eingesetzt werden dürfen. Müssen Pausen zwischen den einzelnen Würfen eingehalten werden, wenn ja wie lange. Wie oft darf die Hündin gedeckt werden. Fehlen diese Angaben oder sind mehrere Würfe hintereinander erlaubt, kann man in diesen Fällen nicht von Seriosität sprechen. Hier steht der Aspekt Hunde mit Papieren zu verkaufen im Vordergrund.

 

Kann ich mit den Papieren des jeweiligen Vereines auch das machen, wofür ich mir den Hund gekauft habe: z.B. an Agilityturnieren teilnehmen, meinen Jägerschein mit ausgebildeten Hund machen, usw. Wenn nicht, ist dies kein anerkannter Verein. 

 

Spätestens wenn ich den Züchter das erste Mal besuche, kann ich erkennen, ob dies ein gewissenhafter Züchter ist.

Das Zuhause muss nicht glänzen, aber es sollte aufgeräumt und eine gewisse Sauberkeit vorzeigen. Fehlt dies wird auch der Welpenauslauf nicht regelmäßig gesäubert. Der Welpenauslauf sollte nicht stark riechen und ebenfalls sauber sein. Alte Kothaufen oder Urinflecken sollten nicht vorhanden sein. Die Welpen sollten ebenfalls nicht stark riechen oder Kotreste im Fell haben. Dies deutet auf Unsauberkeit im Welpenauslauf hin.

Wo wachsen die Welpen auf? In der ausgedienten Pferdebox? Dann haben die Welpen entweder keinen regelmäßigen Kontakt zum Züchter oder der Züchter arbeitet Vollzeit und kann sich nicht gut um die Welpen kümmern.  

 

Unseriöse Züchter geben ihre Welpen an jeden ab. Verlangen kein häufiges Besuchen der zukünftigen Besitzer, um diese besser kennenzulernen. Ihnen ist es egal, wohin die Welpen gehen, hauptsache der Geldbeutel klingelt. Im Anschluss wird man auch keinen weiteren Kontakt mehr haben. 

 

Oftmals wird damit geprahlt, dass die Eltern Zuchtpapiere besitzen. Die Welpen bekommen aber keine. Warum? Der Züchter hat keine anerkannte Zuchtstätte, hat aber regelmäßig Welpen.... dann vermehrt er.

 

Ich kann jetzt noch unzählige andere Punkte aufzählen, aber ich glaube, die wichtigsten Unterschiede habe ich aufgeschrieben und erklärt. Jetzt können Sie selbst nochmal überlegen, ob ein gewissenhafter Züchter auch gleich immer ein Vermehrer ist.  

Zucht und Tierschutz - wie passt das zusammen?

 

Was hat die Zucht mit Tierschutz zu tun? Auch wir Züchter betreiben Tierschutz. Ein verantwortungsvoller Züchter nimmt seine Nachzucht zurück, falls es aus irgendwelchen Gründen mit dem neuen Besitzer nicht mehr klappt oder die Lebenssituation sich geändert hat. Sollte der jeweilige Hund vom Rudel nicht akzeptiert werden, sucht der Züchter gemeinsam mit dem Besitzer ein neues Zuhause und steht jederzeit mit Rat und Tat hinter dem Besitzer. In den seltensten Fällen landet so ein Hund im Tierheim. Dies geschieht nur, wenn Züchter und Besitzer keinen Kontakt zueinander haben oder der Züchter nicht informiert wird. 

 

Dies ist aber noch nicht alles. Ein guter Züchter bereitet die kleinen Racker während der Zeit bei ihm auf den zukünftigen Alltag vor. Sozialisierung des kleinen Welpenrudels steht an vorderster Stelle und nimmt viel Zeit in Anspruch. Er steht nach dem Auszug, den neuen Besitzern mit Rat und Tat zur Verfügung. Ebenso ist die Auswahl der neuen Besitzer sehr zeitaufwendig und maßgeblich für das weitere Leben des Welpen. Ein gewissenhafter Züchter prüft die neuen Besitzer auf Herz und Nieren. Lässt ihn mehrfach kommen und lernt ihn besser kennen. Stellt sich in der Zwischenzeit heraus, dass der Besitzer nicht das nötige Verständnis für diese Rasse mitbringt, lehnt er auch den einen oder anderen Interessenten ab, auch wenn dann die Gefahr besteht, dass man den einen oder anderen Welpen länger behält und ihn weiter aufziehen muss. Auch das gehört zum Tierschutz. Verantwortungsvoll mit seiner Nachzucht umgehen und ihnen den besten Weg für ein langes Leben zu ebnen ohne von Hand zu Hand zu gehen oder irgendwann im Tierheim zu landen. Leider klappt dies natürlich nicht immer, denn man kann in den Menschen ja nicht hineinschauen. Viele Züchter können unschöne Geschichten erzählen, was mit ihrer Nachzucht geschehen ist, weil sie von den jeweiligen Käufern belogen und geblendet wurden, und vor allem nicht informiert wurden. 

 

Nun aber nochmal zu den Tieren im Tierheim oder Auslandtierschutz. Warum sind so viele Tiere im Tierheim? Oftmals wurde ein Hund gekauft aus einer Laune heraus. Es wurde sich weder Gedanken darüber gemacht, ob man sich dieses Tier auf Dauer leisten kann, noch ob man den Anforderungen gerecht werden kann. Da werden nach wie vor Tiere für die Kinder angeschafft. Aber wie das bei Kindern ja so ist, nach einem halben Jahr hat das Kind kein Interesse mehr an dem Tier und plötzlich müssen sich die Eltern darum kümmern, obwohl dies anders geplant war und dann stellt man fest das Tier macht ja Arbeit und muss dann weg. Auch wenn sich die Lebenssituation geändert hat, ist es ja einfacher das Tier wieder abzugeben, als sich der Herausforderung zu stellen und das Leben mit Hund/Tier zu meistern. Oder es wird sich ein Hund angeschafft, in einem Alter, wo wir selber irgendwann und manchmal ziemlich plötzlich auf Hilfe angewiesen sind und dann benötigt das Tier ein neues Zuhause. Ist es da nicht ratsamer, dies vor Anschaffung zu klären oder gar auf einen Vierbeiner zu verzichten? Dies sind alles Gedanken und Überlegungen, die ich mir vor Anschaffung eines Tieres überlegen muss. Wenn ich dies nicht will oder kann, sollte ich vom Kauf eines Tieres Abstand nehmen!

 

Ebenso zum Auslandstierschutz: Müssen denn diverse Tiere aus dem Ausland bei uns untergebracht werden? Ist es nicht ratsamer, das Geld für Transport usw. direkt vor Ort anzuwenden, entweder für Kastrationen oder dementsprechende Tierheime. Die Menschen vor Ort müssen aufgeklärt werden und am Besten ist es direkte Hilfe vor Ort anzubieten. Oftmals ist es doch so, dass diese Tiere hier mit dem Leben in Großstädten überfordert sind oder dann die neuen Besitzer mit diesen Tieren überfordert sind, weil sie z.B. nicht stubenrein oder extrem ängstlich sind, etc. Und dann landen diese armen Geschöpfe wieder in einer Notsituation und leiden weiterhin. Das muss doch nicht sein!

 

Ich bin der Meinung, der Tierschutz beginnt beim Menschen und endet auch bei ihm. Egal wo in der Welt. Solange wir Menschen weiterhin egoistisch an uns denken und den Menschen als schlauestes Lebewesen auf Erden ansehen, wird es weiterhin leidende und gequälte Tiere geben. Es muss endlich in den Köpfen der Menschen ankommen, das wir diejenigen sind, die für so ein Tierleiden verantwortlich sind und nur wir können daran was ändern, wenn wir unsere Einstellungen zu unserer Natur ändern und dementsprechend verantwortungsvoll mit ihr umgehen und danach handeln. Wir hier in unserem Land können nicht alle Tiere retten, aber wir können den Menschen in anderen Ländern zeigen, dass das Leben mit Tieren wunderschön sein kann und wir können sie zum Umdenken anregen und ihnen helfen die Situation der Tiere in ihren Ländern zu ändern. 

Züchter... alles nur wegen dem Geld

 

Ich habe mir oft die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist, Hunde zu züchten. Es gibt doch so viele Hunde, die im Tierheim sitzen und auf neue Besitzer warten. Im Internet und im Bekanntenkreis wird man an den Pranger gestellt, weil man züchtet und ja nur Geld verdienen will. Aber hat sich einer auch mal gefragt, ob das wirklich so ist. Meistens sieht die Realität nämlich anders aus. 

 

Die meisten Züchter haben in der Regel ein bis zwei Würfe im Jahr und dazwischen liegen dann aber auch öfter ein bis zwei Jahre Pause zwischen den Würfen des jeweiligen Zuchttieres. Die Zeit davor und danach wird viel Geld in die Zucht investiert, so dass von dem Welpenverkauf meistens kein Cent übrig bleibt. Bevor ein Züchter überhaupt züchten kann, wird sein Zuhause von einem Zuchtwart kontrolliert und nachgeschaut, ob überhaupt das Zuhause für eine Zucht geeignet ist. Hierfür muss der Züchter schon ordentlich investieren. Der Garten muss ausbruchsicher gemacht werden und Sicherheit für die Welpen bieten, Spielzeug, Sozialisierungsgegenstände, diverses Zubehör für die Aufzucht muss angeschafft und ggf. auch Baumaßnahmen im Garten oder Haus vorgenommen werden. Bevor also der erste Wurf erfolgt, muss der jeweilige Züchter erstmal in Vorkasse treten und das nicht gerade wenig. Bis zur Zuchtzulassung verbraucht der einzelne zukünftige Zuchthund durch mehrere Besuche auf Aufstellungen in ganz Deutschland, Körung und Gesundheitsuntersuchungen ebenfalls viel Geld. Nach Zuchteinsatz wird der Hund meistens nicht abgegeben sondern verbleibt bis zu seinem Lebensende beim Züchter, auch das kostet Geld.

 

Alle Züchter haben meistens mehrere Hunde im Zuhause, nicht alle stehen der Zucht zur Verfügung, denn nicht alle können zur Zucht eingesetzt werden, weil sind sie noch zu jung oder bereits zu alt sind oder einfach nicht geeignet sind. Aber alle Hunde haben Hunger und benötigen diverses Zubehör, dass kostet viel Geld.  Ebenso wird auch mal der eine oder andere Hund krank. Fängt sich ein Rudelmitglied einen Virus ein, müssen alle behandelt werden. Von den Tierarztkosten will ich in diesen Fällen nicht sprechen. Wenn sich nun jeder die Mühe mal machen würde und alles zusammenrechnet, wird man feststellen, dass leider nichts vom Geld übrig bleibt. Eine Zucht ist und bleibt teuer. Aber warum züchtet man denn dann: Ganz einfach.... wir Züchter haben das große Privileg die Natur in vollen Zügen zu genießen. Jede Geburt ist immer wieder spannend und aufregend. Zu sehen und mitzuerleben, wie die kleinen Mäuse sich entwickeln und jede Phase vom ersten Atemzug bis zum Auszug der Racker mitzubekommen, ist das größte Geschenk. Monate vor dem Deckakt wird nach dem geeigneten Deckpartner gesucht, Ahnentafeln studiert und ausgewertet, Gesundheitsuntersuchungen verglichen und vieles mehr. Dann hat man den geeigneten Deckpartner gefunden, der den eigenen Wünschen und Vorstellungen für das Zuchtziel verkörpert und dann muss man noch wochenlang auf das Ergebnis warten....

 

Welche Farben fallen, wie ist die Zeichnung, wie ist der Körperbau. Der Charakter, der einzelnen Tiere zeigt sich ja erst später und wenn man dann noch das Glück hat, die passenden Menschen für den jeweiligen Welpen zu finden, hat man auch das Glück weiterhin die Aufzucht der kleinen Racker zum tollen Hund mitzuerleben. Wenn die Racker dann ca. 2 Jahre alt und ausgewachsen sind, weiß man, ob die Verpaarung die richtige Entscheidung gewesen ist oder nicht.

 

Und vor allem macht es einen stolz, dass man genau mit diesem Hund Menschen glücklich gemacht hat.